Fanfiction Apecrime #1

Da saß ich nun, im Zug, alleine und ohne Plan was ich heute machen sollte. Durch die Baumkrone konnte man die Sonne sehen, wie sie strahlte. An mir zog die Landschaft vorbei, ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf an die Scheibe. Sie war kalt, doch das störte mich nicht. Die Lüftung des Zuges blies mir in den Nacken und die Musik versetzte mich in Tagträume. Mich plagten Selbstzweifel, wie so ziemlich jedes Mädchen in meinem Alter. Bin ich zu dick? Bin ich zu klein? Bin ich überhaupt schön? Immer diese Fragen.. Ah! Da war es wieder, dieses stechende Gefühl in meinem Kopf.. „Migräne? Naa toll. DAS hat mir gerade noch gefehlt!“ murmelte ich leise vor mich hin. Ich öffnete die Augen und sah, dass sich jemand gegenüber von mir hingesetzt hat. Ein süßer jemand…

Er schaute aus dem Fenster und ich beobachtete ihn dabei. *oh, sieht der gut aus..* dachte ich und fing an zu lächeln. Er blickte zu mir. Ich erschrak ein wenig, doch dann lächelte er mich ebenfalls an und meine Mundwinkel erhoben sich erneut. Er sagt etwas, doch ich konnte es nicht hören. *Meine verdammte Musik!* schnell zog ich die Kopfhörer aus meinem Ohr und strahlte ihn an.. „Was wolltest du sagen?“ – „Du sagtest, du hast Migräne. Das kenn‘ ich nur zu gut.“ Meinte er und sah mir direkt in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick und vergaß dabei alles um uns herum. Sie waren so schön blau und funkelnten richtig, doch ich konnte nicht glauben, dass dieser heiße Typ mit MIR ein Gespräch anfängt. Fragend schaut er mich an. „Oh. Ich sollte vielleicht Antworten.“ Sagte ich ein wenig beschämt und ich spürte, wie meine Wangen röter und röter wurden…

„Süss, wie du rot wirst.“ Strahlte er mich an. *Er hat perfekte Zähne.* dachte ich und lächelte scheu. „Also ich bin Jan und wie heißt meine heutige Zugbegleiterin?“ „ehm“ stammelte ich. *Jetzt reiss dich mal zusammen Anna! Dieser Typ flirtet doch mit dir! Na Hopp!* „eh, ich heiß’ Anna.“ – „ah, Anna. Schöner Name! Meine Schwester heißt Anne. Da kann ich mir deinen ja bestimmt gut merken.“ er zwinkerte und lächelte dann wieder. *hat er mir jetzt echt zugezwinkert? Ernsthaft?* mein Herz schoss in den Himmel, aber ich versuchte cool zu bleiben. „hahaha. Ja ist schon ziemlich ähnlich.“ „…Nächster Halt: Köln Hauptbahnhof – Dieser Zug fährt weiter nach…“ erklang es aus der Lautsprechanlage des Zuges. *Was soll ich sagen? WAS SOLL ICH BLOS SAGEN?* Jan kritzelt etwas auf ein Stück Papier. Er lächelt mich wieder an und steht auf. *Oh nein, er geht! Halt‘ ihn auf Anna!* aber ich konnte nichts sagen, ich war wie erstarrt…

„So, das ist mein Ziel.“ *Oh nein, jetzt ist er für immer weg. Dieser gutaussehende Junge* schmollte ich schon in Gedanken. Jan stand auf, zog seinen Rucksack an und sagte „Also Anna, dann müssen wir uns wohl wiedersehen..“ *WAS? WAS hat er gesagt?* „..sonst bringts ja nichts, wenn ich mir deinen Namen merke.“ Grinste er frech und drückte mir ein Stück Papier mit einer fast unleserlichen Schrift in die Hand. „Äh, ja cool. Sehr gern. Bis dann!“ sagte ich noch etwas verdutzt. Da war Jan auch schon verschwunden. Auf dem Zettel stand „Dieser Typ aus dem Zug, der dich wiedersehen muss. ☺ 079*******“ Ich grinste. Mein Puls wurde schneller und mein Herz raste. Doch ich war zufrieden und schloss erneut die Augen.

„Nächster Halt, Ossendorf! Wir treffen mit 7 Minuten Verspätung im Endbanhof ein – Wir bitten alle Reisenden auszusteigen und verabschieden uns von Ihnen..“ erklang es aus dem Lautsprecher und ich wurde langsam wieder wach. *War das alles nur ein Traum?* dachte ich und war schon fast wieder traurig, doch da bemerkte ich den Zettel in meiner Hand, der von Jan. Überglücklich, dass es doch kein Traum war, stieg ich aus dem Zug und lief Richtung Bushaltestelle. „Oh man, jetz’ muss ich 30 Minuten warten. Doofe DB.“ Ich höre ein Auto hupen, aber ich laufe weiter und bin in Gedanken bei den schönen Augen von Jan. „hach“ Seufzte ich, da hupt es erneut. Ich schau mich um und seh’ meine Freundin energisch winken. Ich laufe auf sie zu und sie steigt aus. „Was ist dass denn für ein chices Auto?“ – „Und was ist das bitteschön für ne’ Begrüßung?“ entgegnete sie mir breit grinsend. *Ach, ich beneide sie. Sie mit ihren 90-60-90 Massen und ihren langen Beinen. Mal abgesehen von ihrer perfekten Haut.* Lara riss mich aus meinen Gedanken. „Lust auf ne Spritztour?“ – „Klar“ antwortete ich schnell und gleich kam mir der Gedanken *sie fährt bestimmt wie ne verrückte…* ich lachte leise vor mich hin und stieg ins Auto. „Neuwagen?“ im Auto roch es nach Leder.

Die dunkelbraunen Sitze waren richtig bequem und von der Sonne etwas vorgewärmt. „Klar, was denkst du denn?“ meinte Lara nur und schmiss ihre neue Karre an. RRRUM RRUM. Abgesoffen. Wir schauten uns an und dann überkam uns ein Lachanfall. „Naja, das musst du dann noch üben, Frau Fahrerin.“ Sagte ich neckisch. Lara streckte mir die Zunge raus. „Zunge zeigen soll man nicht, denn das heißt ich liebe dich.“ Meinte ich lachend zu ihr und sofort musste ich wieder an Jan denken. *Jan. AAAAAH dieser Typ hat mir einfach den Kopf verdreht.* „Gehen wir was essen?“ fragte Lara und schielte lässig zu mir rüber. „Nöö. Keinen Bock. Lass mal nach Hause gehen..“ – „Okeey, wie es sich die Dame wünscht. Du, heute Abend kommt noch jemand vorbei, ist das in Ordnung?“ grinste sie mich an.“ – „N’Typ?“ fragte ich wenig beeindruckt. „Nein, n’Käfer.“ Sie verdreht die Augen „Logisch ein Kerl.“ – „Ooooooukey. Dann bin ich einfach im Zimmer und halt mich ruhig.“ sagte ich mit einem lustigen Unterton.

Zuhause angekommen verbrachte Lara zuerst mal 10 Minuten damit, ihr neues Auto fein säuberlich in die freie Parklücke in der Tiefgarage zu verstauen. Ich konnt’ mir das Lachen einfach nicht verkneifen und lag nach 2 Minuten fast am Boden. Als sie es dann ENDLICH geschafft hatte, ihr Auto ohne Kratzer zu parkieren, gingen wir in unsere Wohnung hoch. Sie hatte fünf Zimmer und einen langen Flur, wo an der rot gestrichenen Wand ein großer Spiegel auf Augenhöhe hing. Neben der Kommode waren bestimmt 24 paar Schuhe. Davon gehörten höchstens 4 mir. „oha ich muss noch aufräumen.“ Sagte Lara etwas besorgt. „hä? Du räumst doch sonst nie auf?“ Meinte ich und streckte ihr die Zunge raus. „ha-ha. Sagst grad du, du Putzteufel!“ Sie warf mir ein Kissen entgegen. „Wann kommt denn unser, ach entschuldige, DEIN Besuch?“ – „So gegen 19 Uhr, glaub ich..“ – „ah, dann hast du aber nicht mehr allzu lange Zeit, dich frisch zu machen..“ – „Was? Ooooh Shit. Schon 18 Uhr! Könntest du.. vielleicht..?“ – „jaja, geh du ins Bad ich räum schon auf..“ Lara schickt mir einen Kuss und verschwindet im Bad. *na dann, mach ich mich mal’s ans Aufräumen..* dachte ich und stellte die Musik an. (Left Boy – Get it Right) Richtig laut. Wahrscheinlich zu laut aber das war mir dann auch egal.

Ich räumte dreckiges Geschirr in die Küche, schüttelte die Kissen auf, öffnete das Fenster und faltete die blaue Decke. Blau, so wie die Augen von meiner Zugbegleitung. Sofort dachte ich wieder an Jan und ein lächeln machte sich breit. Ich ging zur Badezimmertür und sagte laut „DU? Ich bin im Zimmer wenn was ist. Es ist alles aufgeräumt..“ – „Danke Süße!“ erklang es aus der Dusche und ich verschwand wortlos im Zimmer. Ich schmiss mich aufs Bett und spürte wie sich eine Latte aus der Fassung löste. „Mist, verdammter Mist!“ fluchte ich vor mich her und stemmte die Matratze hoch. *bin ich so fett oder war das jetzt weil ich draufgefallen bin?* ich wollte mir den Kopf nicht länger darüber zerbrechen, ob ich dick, fett, hässlich, dumm oder sonst was bin. Ich wollte nur noch an das perfekte lächeln von heute Nachmittag denken. Als ich die Latten nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in der Fassung hatte, wollte ich mich erneut aufs Bett plumpsen lassen, doch ich hielt inne und musste dann lachen. *Das passiert mir nicht nochmal!* Die Türglocke erklang und man hörte Lara zur Tür schreiten. So frech, wie ich war, lauschte ich an der Tür. „Hey Babe, alles klar?“ – „Klaro, wie sollte es anders sein? Willst du was trinken?“ – „Jap“ man konnte die Tür zufallen hören. Sie gingen ins Wohnzimmer und ich konnte nichts mehr verstehen…

Kommentar verfassen