Röllelibrot und gezerrte Fussgelenke – Mein 2016

Begonnen hat das Jahr, so wie es geendet hat: In New York! Die Nacht in unserem Hotel in Manhattan war unglaublich kurz, der Morgen schien unglaublich kalt und die Taxifahrt schien unglaublich lange. Doch wir erreichten den Flughafen und flogen mit Winterjacke, Schal und guten Schuhen nach Miami. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie dumm ich mir vorkam, in meinen Winterklamotten im fast 30°C warmen Florida mit meinem Freund aus dem Flugzeug zu steigen. – Sehr dumm.

Schnell das coolste Mietauto überhaupt geschnappt und mit dem Ford Mustang an den Strand gedüst. So lässt es sich leben, nicht wahr? Doch auch diese Ferien waren nach dem Besuch in Key West und etlichen Stunden am Meer vorbei und wir flogen zurück in die bitterkalte Schweiz. Denn die Arbeit lässt nicht auf sich warten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön es war, nach zwei Monaten durcharbeiten wieder einige Tage zu haben, welche man damit verbringen kann, seinen Koffer zu packen und mit den besten Freunden der Welt, nach Prag zu fliegen. Prag ist schön, wirklich, echt schön. Doch was mir von dieser Stadt wirklich in Erinnerung geblieben ist, waren die Schmerzen, die ich dank einer dummen Idee noch Wochen später spüren durfte.

Die Idee an sich wäre ja nicht so dumm, wenn sie ein Mensch hätte, die eine Durchführung dessen auch halbwegs unbeschadet überstehen könnte. Aber ich kann das nicht. Was ich aber kann ist mit dem Fuss so aufzutreten, dass ich mir die Bänder im rechten Fuss gezerrt habe. Und das, wohl bemerkt, am ersten Tag. Humpelnd konnte ich auch den Rest der Stadt entdecken und „Röllelibrot“ geniessen.

Zurück in der Schweiz hiess es dann für acht Wochen: Schiene tragen. Die Schiene war dunkelblau und äusserst störrisch. So kam es zu meiner kleinen und nicht so feinen Narbe an der rechten Wade. Details erspare ich euch an dieser Stelle. Arbeiten war zu der Zeit auch eher schwer, doch ich versuchte mich nach einigen Tagen und es klappte immer besser. Zur Ablenkung bekam ich Besuch aus Deutschland. Zwei „alte“ Freunde aus meiner „Youtubezeit“ wollten in vier Tagen die Schweiz sehen und sie haben in vier Tagen die Schweiz gesehen.

Schlitteln in Zermatt, Bootfahren in Locarno, Besuch am Rheinfall, Markt in Bern, Rundführung von einem Baseler in Basel, Bahnhof Zürich, Bootsfahrt auf dem Vierwaldstättersee mit Schneewanderung auf der Rigi und natürlich der obligatorische Touristengang über die Kappelbrücke.

Leider ging die Zeit mit den schon fast eingebürgerten Freunden viel zu schnell vorbei und wir mussten uns verabschieden. Ich konnte gerade so aufräumen, da klingelten auch schon die nächsten Deutschen. Das Swisstuberstreffen in Luzern stand an und Freunde von mir wollten mich besuchen, Luzern sehen und auch am Meet&Greet teilnehmen. Natürlich durfte bei ihrem Kurzaufenthalt die Bootfahrt auf dem Vierwaldstättersee nicht fehlen. Kurz darauf war auch schon das Treffen mit der Schweizer Youtubecommunity im Bourbaki Luzern. Ich konnte viele Menschen die ich durch die Plattform kenne wieder sehen und dazu auch viele neue kennenlernen. Doch auch dieser Tag ging viel zu schnell zu ende und auch wir mussten uns verabschieden.

Lange konnte ich nicht still sitzen, es musste etwas gehen und zwar ich. Mein Freund und ich fuhren kurzerhand an einem Wochenende nach Genua, badeten dort und fuhren wieder retour in die Zentralschweiz. Es war ein wirklich witziger, kleiner Testausflug. Der Test, ob wir’s so lange gemeinsam in einem Auto aushalten können. Und; Wir können es! Es hat echt Spass gemacht, über alles zu diskutieren, zu philosophieren und zu allen Liedern zu singen. Deshalb haben wir auch schon auf dieser Reise entschlossen, eine grosse Version, später im Jahr zu bewältigen. Doch zuerst, flog ich mit meiner Mutter und meiner Patentante nach St. Petersburg.

St. Petersburg, eine Stadt von der ich wirklich krasse Vorstellungen hatte. Ich hatte mir im Kopf ein Kino gebastelt. Darin sah man die Stadt, die Menschen und das Miteinander. Doch es war alles anders als ich ankam. Das Kino in meinem Kopf musste ich nieder reissen und frisch aufbauen. Die Menschen waren nicht verschlossen, alt, grimmig und wirkten kalt, nein, sie wirkten hilfsbereit, offen, meist gut gelaunt und fröhlich. Mit Händen und Füssen versuchten sie uns zu erklären wo wir lang müssen und wo wir auf keinen Fall hin sollten. Wo es gutes und wo es schlechtes Essen gibt und wo man am besten nicht einkauft. Es war auch sehr gefährlich, ohne zu schauen die Strasse zu überqueren, denn 80 km/h war hier in der Stadt Norm. Die fünf Spuren wurden gleichzeitig von sieben oder acht Autos benutzt und die Blinker im Auto muss man in Russland wohl extra bezahlen.
Die Schlösser waren imposant, die Kanäle des Flusses schienen unendlich und der Park des Schlosses ebenfalls.

Es war schön eine solch andere und doch nahbare Kultur kennenzulernen.

Juni, nun ist es ein Jahr her, seit ich meinen Abschluss gemacht habe. Ich weiss bis Heute nicht genau, ob es sich anders anfühlt, als bevor ich das Diplom in der Hand hielt, doch es scheint so.

Arbeit, Arbeit, Arbeit hiess es, bis Mitte August. Dann durfte ich wieder in einen Zug steigen und für drei Tage die Arbeitswelt vergessen. Gemeinsam mit tollen Menschen erlebte ich eine Zeit voller Freude und Freundschaft. Abends am kölner Dom sitzen und Geschichten erzählen, die Haare im Hotel pink färben und sich am nächsten Tag bei den Videodays reinzuschmuggeln. Das Leben schreibt schliesslich die besten Geschichten, oder? Doch der Zug zurück in die Realität wartet nicht.

Das NRY Air in Bern steht vor der Tür und durch Youtube, Instagram und diesen Blog wurde ich von Swisscom eingeladen, den Tag mit meiner Handykamera festzuhalten. Noch nie zuvor war ich an einem Musikevent und es hat mir, trotz alles Bedenken, viel Spass gemacht, weshalb ich mich auch hier nochmals dafür bedanken wollte. Merci!

Wie vor einigen Monaten ausgemacht, stiegen mein Freund und ich nun für eine längere Reise gemeinsam in ein Auto ein. Ziel war: Italien – Slowenien – Kroatien und wieder zurück. Doch daraus wurden schlussendlich 9 Länder in 14 Tagen. Selten habe ich in zwei Wochen so viel gesehen wie in dieser Zeit. Wir haben uns besser kennen und lieben gelernt. – So erging es zumindest mir. Fast nur auf dem Rücksitz des Autos zu schlafen hat zwar an meinen Nerven gekratzt, doch wir, insbesondere er, sind unbeschadet zurück gekommen. Es gibt zwar viel mehr zu erzählen als das, doch dazu wird bald ein anderer Blogpost online kommen. 🙂

Wir alle wissen, was nach zwei Wochen Ferien kommt: Tschuu-Tschuu, der Realitätszug ist da! Zurück an die Arbeit! Doch an meinem Geburtstag im Dezember wollte ich nicht zuhause sein, einfach weil es langweilig gewesen wäre. Ich wollte nach Oslo und eine gute Freundin hat mich dorthin begleitet. Ganz abgesehen vom allerbesten Frühstück, welches es im Radisson Blu Oslo gibt, war der Trip nicht wirklich wie erwartet. Es hatte keinen Schnee, die Menschen sprachen mässig Englisch und das schlimmste; Der Weihnachtsmarkt schliesst um 20:00. Doch wir hatten trotzdem unseren Spass, haben lange Gespräche geführt und uns an der wunderschönen Natur ergötzt. – Die Aussicht in der Skybar, die praktischer Weise auch in unserem Hotel war, war einfach perfekt!

Jetzt ist es Ende Jahr und ich sitze hier, schreibe diese Zeilen, trinke widerwillig eine Tasse Tee und versuche den schlimmsten Schnupfen meines Lebens loszuwerden. Ich kann nur sagen: Das Jahr 2016 war super und danke an Alle, die dabei waren!

 

 

 

 

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