Los Angeles, San Francisco bis Seattle | Roadtrip #1

Es ist gerade mitten in der Nacht und obwohl morgen Mittwoch ist und ich arbeiten muss, kann ich dank des altbekannten Jetlags einfach nicht schlafen. Um die Zeit, in der ich sowieso nur vor mich hin träume, sinnvoll zu nutzen, habe ich mich dazu entschieden, meine Gedanken und einige Ferienfotos mit euch zu teilen. Viel Spass!

Am frühen Montag Morgen ist es soweit: Auf zum Flughafen! Die Schlange vor dem Sicherheitscheck scheint Endlos, doch mein Freund und ich kommen schnell voran und bald schon stehen wir im Aufenthaltsbereich des Zürcher Flughafens. Bevor der 12 Stunden Flug beginnt, decken wir uns mit Essen und Getränken ein und ja; Ich weiss, dass man auf einem Langstreckenflug mit der Swiss versorgt ist, aber ich hasse es, offene Getränke auf einem Flugzeug-Sitz-Tischchen stehen zu haben. Eine Wasser-/Colaflasche kann man immerhin verstauen wo man möchte.

Tipp am Rande: Wenn ihr leere Petflaschen durch die Sicherheitskontrolle mit nehmt, könnt ihr die danach im Klo wieder auffüllen! So spart man locker 3-5 CHF.

Weiter im Text: Unser Gate leuchtet auf und alle Passagiere standen beinahe synchron auf, um dann 30 Minuten lang in einer Schlange zu stehen, bis sie das Flugzeug bereten durften. Sehr schlau… Wir haben es uns in der Zwischenzeit auf den vielen freien Plätzen beim Gate gemütlich gemacht und die letzten Messages verschickt, bevor wir einen halben Tag offline sein würden. Fast als letzte betraten wir dann das Flugzeug und das war auch gut so, dann alle sassen und wir hatten freie Bahn zur zweit letzten Reihe, der Boeing 777. Alle (ausgenommen First und Bussines Class) der über 50 Reihen hatten 3 Sitze nebeneinander am Fenster und 4 Sitze in der Mitte, also 10 Plätze pro Reihe gesamt. Aber die hintersten zwei Reihen hatten nur eine 2-4-2 bestuhlung. Das heisst: Kein anderer sitz direkt bei mir und meinem Freund und ich kann die ganzen 12 Stunden meinem Drang zur Toilette zu gehen nachgehen, ohne jemand fremdes damit zu nerven.

Einige Stunden, viele Toilettenbesuche und etwa 4 Filme später sind wir in Los Angeles gelandet, konnten unsere Koffer holen, mussten durch die Sicherheitskontrolle und wurden dann herzlich empfangen. Aber halt: Da stimmt doch etwas nicht? Stimmt: Wir sind gelandet und dann eine Stunde (!) mit dem Flugzeug auf dem „Parkplatz“ herum gefahren, weil ein anderes Flugzeug unseren Platz belegt hatte. Juhu! Als wir es dann doch irgendwann aus der Maschine geschafft hatten, haben sich sichtlich alle gefreut. Etwas später wurden wir von Oliver und Dave (klickt auf die Namen und ihr gelangt zu den Instagramaccounts. Es lohnt sich!) zum Autoverleiher gefahren, wo wir unser Auto aussuchen konnten. Anfangs war ich von der Karre nicht so begeistert, aber das hat sich wenig später gelegt und es war einfach nur toll, in Amerika zu sein.

Geschlafen haben wir in den ersten vier Nächten im Apartment der zwei Jungs, die da gerade einen Sprachaufenthalt machen. Sie konnten uns den Strand und die nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten noch am selben Abend zeigen, so dass wir den kommenden Tag schon planen konnten. Falls ich das nicht alles anders im Kopf habe, als es wirklich war, sind wir am Folgetag nach Hollywood gefahren und haben uns da zu einer Art Bus-Tour überreden lassen. Wir haben die Hollywood Hills, in der die Reichen der Reichen wohnen und Hollywood selber gesehen und alles erklärt bekommen, was die 20$ sicherlich wert war! Wieder zurück, haben wir uns mit Oliver am Strand getroffen und den bekannten Pier von Santa Monica besucht. Er war wirklich schön, aber irgendwie hätte ich ihn mir grösser vorgestellt. Irgendwann ist Dave dann auch zu uns gestossen und wir haben uns auf den Weg nach Venice Beach gemacht. Ja, wir sind die gesamte Strecke gelaufen. Ich, der unsportlichste Mensch des Strandes, mit den drei sportlichsten Herren, die ich kenne.

Gute Miene zum bösen Spiel.

Natürlich habe ich versucht, mir nichts anmerken zu lassen, doch irgendwie hat es nichts gebracht. Irgendwann merkt man halt, dass ich die langsamste bin und immer 2 Meter hinter allen herlaufe. Doch es hat mir irgendwie gar nichts ausgemacht, da ich mich wirklich sehr wohl gefühlt habe. Doch das Klingeln eines Fahrradfahrers riss uns aus der Idylle; Der Herr auf dem Fahrrad, welcher offensichtlich nicht klar bei Sinnen war, wich zuerst etwas das auf dem Boden lag aus, um dann kurz später samt dem Fahrrad über etwas zu fahren, was ihn völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Verdutzt starrten wir vier den Kerl an und fragten uns alle gleichzeitig, ob wir ihm wohl nicht helfen sollten. Glücklicherweise übernahm das jemand anders für uns, da zumindest mir, der Typ einfach unheimlich war.

Der Abend verstrich und alle freuten sich auf den nächsten Tag: Wir fahren gemeinsam nach San Diego! Zusammengequetschd, in einem dafür viel zu kleinen Auto, fuhren wir also mehr als 2 Stunden an unser heutiges Reiseziel. Klar, es war ganz cool, dass wir ein Cabriolet hatten und wir das Dach herunterlassen konnten, aber es war viel zu kalt und vieeeel zu windig. Doch sobald man das Dach hochgefahren hat, hat man sich, zumindest wenn man hinten sass, den Kopf am Dach gestossen, was nicht wirklich mehr Komfort bedeutet hätte. Sei es, wie es sei; Wir waren in San Diego und hatten absolut keinen Schimmer, was wir da tun sollten. Schliesslich war keiner von uns je da gewesen. Da bald Mittag war und wir nicht wirklich gefrühstückt hatten, musste ich unbedingt… auf die Toilette. Genau! Seltsame Überleitung, aber als wir bei einem Kongresshaus nachgefragt haben, ob wir deren Toiletten benutzen dürfen, bekamen wir auch gleich einen Stadtplan, Plus Insiderinfos. Habe wirklich selten eine so nette und offene Securityperson getroffen.

 

Doch uns war eigentlich alles was sie gesagt hat egal, denn uns trieb es ins nächst beste Lokal von dem sie meinte, dass es riesige Portionen servieren würde. Geglaubt haben wir es erst, als fast alle kläglich an ihrer Portion gescheitert sind. Der Verdauungsspaziergang zum Pier und dem Hafen ging wesentlich länger, als die Dame uns mitgeteilt hatte, doch es war wirklich schön anzusehen. Es war krass, wie unterschiedlich die beiden Städte, Los Angeles und San Diego waren, obwohl sie nicht weit auseinander liegen. Die eine ist eher ruhig und die andere mehr ein Ort an dem man meint, das jeder Ferien hat.

Wir haben dann gemeinsam einige Schiffe angesehen und sind später unser Essen bei einem Supermarkt einkaufen gewesen. Mein Freund, der sehr Sportbegeistert ist, wollte später noch in eine bestimmte Halle um Parkour zu trainieren. Dave hat mit ihm trainiert, während Oliver und ich verzweifelt versuchten, die Zeit tot zuschlagen.

Irgendwann, mitten in der Nacht, sind wir dann wieder in LA angekommen und sind ganz kaputt in unsere Betten gefallen.

Mehr zu den Erlebnissen in Amerika gibt’s im nächsten Post!

Anna

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