Waurm ich bin wie ich bin und wieso es mir egal ist, was andere denken.

„Ach, dir fällt es doch so einfach, neue Leute kennenzulernen.“ und „Du bist so kommunikativ und offen.“ oder „Du kannst dich so gut integrieren.“ sind Sätze, welche ich seit Jahren immer wieder höre und ich denke dann meistens: „Ja, toll, ich bin/mache das alles nur, weil ich keine andere Wahl habe.“

Mal alles auf Anfang. Ich musste als Kind lernen, dass man nicht jeden mag und dass man nicht von jedem gemocht wird. Im gleichen Moment musste ich allerdings feststellen, dass es von grossem Nutzen ist, wenn dich viele Menschen mögen und es meistens nicht nützlich ist, wenn dich niemand mag. Das fängt ja schon mit der Wahl der Partners für eine Klassenarbeit an, geht dann weiter bis zum Wählen des Sportteams oder der Personen die dich während der Pause umgeben. Machen wir es kurz: Oft waren die einzigen welche mich während der Pause umgaben die Wände der Toilette. Ich war halt nicht beliebt, um nicht zu sagen, ich wurde gemobbt, doch es war so. Irgendwie habe ich nie verstanden, wieso es diese „Gruppierungen“ von Personen geben muss und wieso Person XY mehr zu melden hat als XJ. Es war mir ein Rätsel, bis mir irgendwann ein Licht aufgegangen ist. Dies leider reichlich spät.

Ich sag es zwar nicht gern, aber auch in der 7. Klasse habe ich oftmals auf der Toilette auf das Klingeln der Pausenglocke gewartet. Wo ich während den 15 Minuten war, hat eh keinen interessiert und irgendwann habe ich mir dann den Mut gefasst, den Pausenhof zu betreten. Es war dumm, sehr, sehr dumm. Ich hatte vergessen, dass auch in der 7. Klasse noch immer dieses Rudeldenken vorhanden ist und ich nun auf dem Pausenhof keine Rückzugsmöglichkeit habe, da ich nirgends die war, die „zuerst“ da war. Kleine zwischen Info: Die 7.-9. Klasse besuchte ich mit den selben Schülern und einigen anderen auf einer anderen Schule im Nachbarsdorf. Man hätte meinen sollen, dass die 12 aus meiner Klasse die 85 Schüler der 1. Oberstufe (7.Klasse) nicht alle gegen mich hetzen konnten, doch irgendwie fühlte es sich so an. Irgendwann hatte ich es dann irgendwie geschafft, mich mit vielen aus meiner Stufe anzufreunden. Fragt mich nicht wie, aber ich denke, dass sie gemerkt haben, dass ich nicht ganz soo schlimm bin, wie sie gedacht hatten. 

Eines Tages kam ein Herr zu uns in die Schule, um unsere berufliche Laufbahn mit uns zu sprechen. Natürlich habe ich ihm von meinem Wunsch, im Krankenhaus zu arbeiten, erzählt und er sagte nur „Dafür bist du aber etwas zu dumm. Wir wär’s mit…“ Ich habe gar nicht mehr richtig zugehört und eine Welt ist für mich zusammengebrochen. Doch meine damalige Lehrerin machte mir Hoffnungen, denn sie sagte, dass ihr das selbe gesagt wurde und sie so nur noch mehr für ihren Traum gekämpft hat und nun Lehrerin ist, was sie immer sein wollte.

Später, als ich dann zumindest in der Schule meinen Weg gefunden hatte und mich mit Gleichaltrigen gut verstand, bam die nächste Hürde: Ich musste mich auf der Arbeit integrieren und eins kann ich euch sagen: Was bei jungen Leuten gut ankommt, kommt auf der Arbeit selten gut an. Mein loses Mundwerk hat mir oft Schwierigkeiten bereitet, doch daraus habe ich eines meiner wichtigsten Lektionen gelernt: Passe dich deinem Gegenüber so an, dass du trotzdem noch du sein kannst.

Ein banales Beispiel dafür ist, wenn man etwas möchte, es aber an der anderen Person liegt, ob du es bekommt. Versuche einfach so zu sprechen und zu agieren, wie es die andere Person tun/wollen würde und vielleicht (mit etwas Übung) bekommt dein Gegenüber das Gefühl, nicht gefragt worden zu sein, sondern selber die Idee gehabt zu haben. Keine Ahnung, ob ihr versteht, was ich euch sagen will. 

So, oder so: Mir hat es geholfen. Und noch viel besser: Ich fühle mich momentan so wohl, wie noch nie. Ich tue das, was ich möchte und erreiche alles, was ich mir vornehme. Keiner kommt mehr auf die Idee, mir zu sagen, dass ich etwas nicht kann, weil ich mit mir so im Einklang bin, dass mir vieles Geglaubt wird, da meine Ausstrahlung so positiv ist. Weil es mir so gut geht, kann es vorkommen, dass ich auf der Arbeit die Musik aufdrehe und tanze. Manchmal passiert das auch an der Bushaltestelle. Leider hat noch nie jemand mitgetanzt.

Wichtig, um alles zu bekommen was ihr wollt: Zeigt Initiative, seid bereit, etwas für euer Glück zu tun, seid euch sicher und strahlt das auch aus. Allgemein; Es geht nichts über ein gesundes Selbstbewusstsein. Wenn euch jemand dumm anmacht: Bietet der Person die Stirn (mein loses Mundwerk hat mich schon oft gerettet, weil ich im laufe der Zeit relativ schlagfertig geworden bin). Wenn euch jemand etwas nicht zutraut, zeigt der Person, was ihr könnt und lasst euch von sowas nicht aufhalten.

Und vergesst nicht: Ihr entscheidet, wie vill Gewicht eine Meinung bekommt! Lasst die Leute reden und lasst sie machen. Konzentriert euch auf das Wesentliche und tut das, was ihr machen wollt!

 

Gedankenchaos Ende.

 

 

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