Mein 2015

Das Jahr begann, anders als die letzten Male, nicht zuhause sondern in Deutschland. Genauer gesagt; in Köln auf der Hohenzollernbrücke. Da, wo sonst verliebte Pärchen ein Schloss mit dem eingravierten Datum anbringen, starte ich also in des Jahr 2015. Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber ich wusste; Das wird mein Jahr! Lara die ich – so wie inzwischen mein gesamter Freundeskreis – irgendwann zufällig im Internet kennengelernt habe, hat mich da schon begleitet. Die Zeit in Köln, so gut sie auch war, verging viel zu schnell. So wie alle schönen Dinge im Leben.

Zurück in der Schweiz verfolgte mich der Alltagstrott nicht lange. Bald stand das erste Treffen der schweizer Youtuber bei den Google Offices in Zürich an. Viele neue und bekannte Gesichter sind mir an diesem Event in die Arme gelaufen. Einige davon zähle ich heute zu meinen besten Freunden. So auch Iris und Manuela. Wobei ich gestehen muss, dass ich beiden schon kannte, nur halt nicht wirklich. Ihr kennt das, oder?

Während die Community weiter wachste und ich ständig neue Leute kennengelernt habe, kamen meine Abschlussprüfungen immer näher. Nachdem sich meine Unsportlichkeit in Gelenkschmerzen wieder zuerkennen gab, droht meine praktische Abschlussprüfung beinahe daran zu scheitern. Nach viel Physiotherapie, einigen Schmerzmedikamenten und etwas Durchhaltewillen stand ich da, bereit für die Prüfung, für die ich 3 Jahre lang gearbeitet habe. Wie das halt so ist, musste ich danach noch 3 Monate darauf warten, ob ich die Prüfung bestanden habe. Doof, ganz klar, aber so hatte ich Zeit, meinem Kopf etwas Luft zu gönnen, neues aufzunehmen und alles zu geniessen. Mit meiner damaligen besten Freundin, meiner Tante und meiner Mama ging es für zwei Wochen nach New York. Mein Traum wurde wahr. Endlich diese grossartige Stadt kennenzulernen. Genau so war es, die Stadt war grossartig und ich habe diese zu meiner dritten Heimat ernannt – Natürlich gleich hinter der Schweiz und Deutschland.

Jede Nacht in meinen Ferien habe ich die Vlogs aus New York geschnitten und auf meinem Youtube Kanal veröffentlicht.
Und die Arbeit hat sich ausgezahlt: Ich wurde bei MrTrashpack Kanal der Woche. Quasi parallel war das erste Meet&Greet der Swisstubers (alle schweizer Youtuber) in Bern. Alle waren überglücklich, dass sich so viele unserer Zuschauer die Mühe und den Weg gemacht haben, um uns zu sehen. Es macht unglaublichen Spass, ständig neue Leute kennenzulernen, die genau die selben Interessen haben, wie man selber.

Kaum zuhause musste ich auch schon die Koffer packen. Wohin? In meine zweite Heimat: Deutschland. Besser gesagt Berlin. Die Videodays stehen nämlich an. Vier Freunde setzen sich mit mir in einen Nachtzug in die Hauptstadt unseres Nachbarlandes. Was uns erwartet? Wir hatten keine Ahnung. Angekommen wussten wir es: Viele Menschen, viele Youtuber und noch mehr Zuschauer. Wir geniessen die Zeit, essen Backstage belegte Brötchen, schleichen uns auf die Bühne und erleben wie es ist, vor 9’000 Menschen zu stehen. Es ist ein unglaubliches Gefühl.

Ein unglaublich geiles Gefühl.

Im Juni bekam ich mein Diplom. Ich hatte also doch bestanden. Juhu. – Warum konnte man mir das nicht schon vor drei Monaten sagen? Chicer angezogen, als an meiner Abschlussfeier war ich nur noch am WVP. Hohe Schuhe, Kleid, Roter Teppich… Alles war neu für mich. Ein Wunder, dass ich mit diesen Schuhen nicht über meine eigenen Füsse gefallen bin. Ausserdem weiss ich bis jetzt nicht, wie ich darin 12 Stunden überleben konnte. Anyway; Die Aftershowparty war das alles auf jeden Fall wert. Ich kenne zumindest niemanden – die anwesenden Personen ausgenommen – der in Düsseldorf im Rheinturm an einer Party war. Ihr?

Der XXL Tuberday – An wie vielen Youtubeevents war ich denn letztes Jahr noch? – lockte mich erneut nach Köln. Die grosse Ferienwohnung in Dom nähe und die anwesenden Personen haben auch diese 4 Tage perfekt gemacht. Tim, Manuel, Iris, Manuela und ich. Seltsame Kombination denkt ihr? Wenn ihr wüsstet… Jedenfalls haben wir am Folgetag etwas verbotenes getan, was ich hier jetzt nicht erwähnen werde. – Okay, wir sassen zu viert hinten im Auto, ist ja gut. Die Ankunft im Movie Park war irgendwie, wie nach Hause kommen. So viele Menschen die ich kannte, haben uns schon erwartet. Kevin und Lucas, Marcel, Jan, Julia und viele mehr waren da. So wie immer. Der Tag verging und wir waren zurück in Köln. Wisst ihr eigentlich, wie schön diese Stadt in der Nacht ist? – Vorausgesetzt es regnet nicht.

Bald darauf war ich schon wieder in Köln, Videodays 2.0! Es war so, wie das Jahr begann: Eine geile Zeit mit Lara. Mit der Ausnahme, dass ich einfach viel – wirklich viel – mehr Menschen auf den Videodays gekannt habe. Wir haben uns – unter anderem – auf die Leitern der Lichttechniker geschlichen und das Geschehen in der Halle von ganz oben beobachtet. Das war halt auch etwas, dass ich ohne Manuel oder Marcel niemals getan hätte. – Danke an die zwei Verrückten!

Der Rest vom August verlief ziemlich langweilig, dafür siegt die Vorfreude auf das zweite Meet & Greet im September immer mehr. Dieses Mal war es in Zürich, quasi der wirklichen Hauptstadt der Schweiz. Schönes Wetter, viele Menschen und viele Fotos und Gespräche später war aber auch das schon wieder zu Ende. Sven, ein Freund, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht mehr die einzigen Youtuber der Zentralschweiz seien. Also habe ich den Kanal der beiden Typen – NickAndJosh, wie sie ihn kreativerweise nannten – mal ausgecheckt. Irgendwie wirkten diese zwei sehr sympathisch und trotzdem irgendwie seltsam auf mich. Was soll’s, dachte ich und schrieb sie Kurzerhand an. Schnell entwickelte sich die Idee, ein gemeinsames Video zu drehen. Und siehe da: Am Mittwoch, nach dem Meet & Greet hatte ich eine etwas andere Verabredung. Nick und ich trafen uns im Zug, Josh holt uns mit dem Auto von Bahnhof ab, so war’s ausgemacht. „Willst du nicht aussteigen um mich zu begrüssen?“ war der erste Satz dem ich einem mir völlig unbekannten Menschen an den Kopf warf. – War das jetzt zu frech? Nö, nur ehrlich.
Nach meiner unglaublich charmanten Begrüssung haben wir das Video gedreht. Anders als erwartet, verging die Zeit wirklich wie im Flug und meine anfänglichen Zweifel ob ich mich mit den zwei Herren verstehen würde, waren ebenfalls weit weg. Der eine der beiden hat mir sogar dann doch etwas mehr gefallen, als anfänglich angenommen. Sei es, wie es sei. Meine fiesen Sprüche muss er seit da an, öfters hören.

Mit meinen 19 Jahren kann ich noch nicht alles, dazu gehört Autofahren. Doof. Dafür gibt’s in Deutschland zweiwöchige Crashkurse. – Gut, fühle ich mich da so wohl. Doch bevor es dahin geht, musste ich noch nach Bremen – Nein, nicht zu den Bremer Stadtmusikanten – ans Onlinestars Event. Tim war so freundlich und hat mich mitgenommen. Es war ein interessantes Event. Ja, nennen wir es interessant. Es war eine gute Organisation, keine Frage, aber die Zweiklassen-Philosophie der Veranstalter hat alle etwas aufgeregt. Die „Aftershowparty“ von anderen Youtubern auf dessen Hotelzimmer hat dann den Tag doch noch ziemlich aufgewertet. Zuhause, also auch nach dem Crashkurs – ohne wirklichen Crash – kann ich zwar Autofahren, darf es in der Schweiz aber noch nicht. Wenigstens ist schon Ende November und bald steht meine Reise nach Stockholm an. Christina, eine Arbeitskollegin, begleitet mich. Schweden ist schön und kalt. Hauptsächlich schön, aber wirklich kalt. Viele Schritte, Tee’s und Einkaufsmöglichkeiten später sind wir wieder zurück in die Schweiz.

Es ist Dezember, von Schnee keine Spur. Die armen Kinder. Früher habe ich mich mit den Nachbaren um den Schnee, zum Iglu bauen gestritten. Worüber sich die Kinder wohl heute streiten? An meinem 20. Geburtstag war wunderbares Wetter. Hätte auch Ende April sein können. Ich genoss den Tag mit Freunden, feinem Brunch und einem Besuch von Militär – klingt jetzt komisch, ich weiss, war aber cool  – weil mein Freund gerade in der RS ist. Einige Tage später waren die Weihnachtsgeschenke ausgepackt und ich musste, oder besser durfte meinen Koffer erneut packen. Dieses Mal feierte ich Silvester wieder nicht zuhause. Sondern in meiner dritten Heimat. Genau: New York.

 

So viele Momente mit Menschen die ein Jahr voller Erinnerungen bilden,
welches ich niemals vergessen werde.

 

3 Kommentare

  • krono111

    22. März 2016 at 21:34

    Es macht mir unglaublichen Spass deine Artikel zu lesen weil es wirklich sehr schön geschrieben ist. So leicht, so flockig. Schreibe weiter viel und gut, es wird sicher noch besser werden!
    Letztes Jahr habe ich auch sehr viele neue Leute kennengelernt (unteranderem dich) und dafür bin ich sehr dankbar. Jedoch habe ich das Gefühl das dieses Jahr noch besser wird.

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