Wie packe ich mein Leben in einen Koffer?

Ich stehe in meinem Zimmer, vor meinen Füssen liegt mein geöffneter Koffer und mein Blick streift den geöffneten Kleiderschrank. Ja, am Dienstag beginnen meine Ferien. Und so wie es für mich üblich ist, packe ich schon fünf Tage davor, damit ich auch ja alles hab, was ich brauch oder das nötigenfalls noch besorgen kann. Doch dieses mal ist es irgendwie anders. Meine Ferien, oder zumindest den Anfang davon, verbringe ich mit einigen Menschen, die ich nicht kenne. Also was brauche ich und wie zur Hölle soll das alles in den kleinen Koffer?!

Wie man vielleicht schon an meinem letzten Blogpost hätte merken können, bin ich ein sehr kopflastiger Mensch. Ich gehe unendlich viele Variationen von Situationen in meinem Kopf durch, die nur zu einem Bruchteil von einem Prozent überhaupt stattfinden könnten. Deshalb trage ich auch fast immer eine halbe Apotheke mit mir rum. Pflaster, etwas gegen Übelkeit, Merfenspray, etwas gegen Kopfschmerzen und noch mehr. Ja, ich habe vorgesorgt. Für fast alles.

Ausserdem, weil ich ja die vielen Menschen die ich ab nächster Woche um mich habe, nicht kenne, muss ich auch darauf vorbereitet sein, mich nicht mit denen zu verstehen. Also muss ich Dinge einpacken, die ich auch alleine tun kann ohne dass mir da die Decke auf den Kopf fällt. Zu diesen Dingen zähle ich; Mein neues „Lieblingsbuch“ Französisch für Dummies (Ich hoffe man hört den Sarkasmus), meine heissgeliebten Seifenblasen und natürlich meinen Gameboy mit etlichen Spielen. Ja, ich kann auch sehr unsozial sein, um nicht asozial zu sagen.

Doch weiter im Text; Denn ich muss noch viel mehr einpacken… Badesachen! Baden ist zwar nicht so mein Ding. Ich mach’s halt irgendwie echt nicht gerne und darüber hinaus fühle ich mich wirklich nicht wohl in meinen Badesachen. Aber was will man tun? Man fügt sich halt den Vorschlägen und so geht man ans Meer in die Ferien. Hauptsache mit geliebten Menschen in den Ferien, nicht wahr?

Also, wir hätten; Blubberbläschen, Badetuch, Bikini, Spielsachen, Bücher… Noch gar nicht so viel, doch wirklich viel Platz hab ich auch nicht mehr.

Schminksachen! Wobei, dann bekomm ich wieder zu hören, dass ich’s doch gar nicht nötig habe, mich zu schminken. Ganz ehrlich; Manchmal weiss ich nicht, ob das nicht eher heisst, dass es nachher anscheinend gleich schlecht aussieht wie vorher. Tja. Shampoo, Duschmittel, Deo, Bürste, Haargummi, Unterhosen, Hosen, Shirts, Sonnencreme und Sonnenhut.

Auch sowas: Wieso gehe ich, die Rekordhalterin im sich Sonnenbrand holen, eigentlich ans Meer in die Ferien? Wieso tue ich das eigentlich? Ich weiss es nicht. Ich weiss auch nicht, wieso ich mich trotzdem freue. Irgendwie seltsam. Ich hasse es eigentlich, neue Menschen kennenzulernen. Ganz besonders, wenn es mehrere miteinander sind. Und trotzdem freue ich mich und packe aus Sicherheitsgründen doch noch Dinge ein, die ich alleine tun kann.

Mein Fazit dieses langen Gedankens; Ich brauche Ferien.

 

Und ich bin seltsam.

 

Bild: Marco Bäni

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