Zwei Wochen – Neun Länder – wie geht das? #2

Es war Nachmittag, als wir das Erlebnisbad wieder verließen und die Sonne brannte auf unsere noch nasse Haut. Das Auto, welches brav vor dem grossen Tor gewartet hat, hat sich in der Zwischenzeit zu einer Sauna entwickelt, in der wir die nächsten 15 Minuten vor uns hin dämpften. Wir fuhren entlang der kroatischen Küste, bis ein Schild am Strassenrand auftauchte: „Jetski 200m“ Neugierig wie wir waren, haben wir uns auf die Suche nach diesem Stand gemacht und nach langem hin und her wurden wir fündig. Irgendwie waren mir diese 7 Männer, in dieser kleinen Hütte am Strand unheimlich. Doch was hatten wir zu verlieren? Als sie uns dann jedoch sagten, dass wir 150€ zahlen müssen, damit sie einen Jetski organisieren, waren wir baff. So teuer sollte es dann doch nicht sein… Mit dem Auto zurück auf der Strasse, ging es Richtung Nationalpark. In der Hoffnung, dass wir mit dem Auto, im Park übernachten können. Mittlerweile wurde es viertel nach 5 Abends und einige Autos fuhren schon in den Park, als wir am Schalter ankamen. Die Dame teilte uns mit, dass man zwar mit dem Auto in den Park fahren kann, aber man spätestens um 19 Uhr wieder draussen sein muss.

„Für nicht mal mehr zwei Stunden lohnt es sich nicht mehr, lass besser Morgen früh rein fahren…“

Langsam waren wir hungrig und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Irgendwann landeten wir dann im Restaurant des Nationalparks, wo ich via Internet eine Reservation für das gleichnamige Hotel tätigte. Wir assen gut und genossen den Abend, im Hintergedanken waren wir schon in unserem weichen, bequemen und ersten Bett, auf diesem Roadtrip. Doch es kam, wie es kommen musste. Die Tür des Hotels ging auf und gefühlte 100 Asiaten betraten die Lobby. Ein ungutes Gefühl durchfuhr mich, doch ich wusste, dass ich reserviert hatte. Als dann alle in ihren Zimmern verschwunden und unsere Teller leer waren, ging ich an die Rezeption. „Guten Tag, ich habe reserviert.“ – „Das muss ein Fehler sein. Wir sind ausgebucht. Es tut mir leid, aber wir können Ihnen kein Zimmer anbieten.“ Schon etwas genervt verliessen wir das Hotel. Noch eine Nacht in dem Auto wollte ich nicht schlafen, zu sehr hatte ich mich auf ein kuscheliges Bett gefreut. Auf dem Weg zurück in die Stadt, gar nicht so weit vom anderen Hotel entfernt, kamen wir an einem anderen vorbei, welches zum Glück noch ein Zimmer frei hatte und ich konnte endlich ins Bett fallen und schlafen.

Der nächste Tag; Es gab ein leckeres Frühstück, bevor wir so schnell wie möglich mit dem Auto zurück zum Park wollten. Gut gelaunt kamen wir nun das zweite Mal an dem Schalter zu einer Parkangestellten. Diese teilte uns mit, dass man nur zwischen 17-19 Uhr mit dem Privatauto ins innere der Anlage fahren darf. Genervt erkundigten wir uns, wie viel es kostet, sonst in hinein zu kommen und als wir da waren, waren wir froh, den Preis gezahlt zu haben. Die Wasserfälle, die Seen und der Wald waren einfach wunderschön.

Mit dem Bus zurück beim Auto, ging es los zur nächsten Grenze: Bosnien! Drei Herren saßen hinter der kleinen Scheibe des Zollhäuschen. Einer der dreien sagte irgendwas, was wir nicht verstanden und wir sahen ihn verwundert an. Irgendwann, gefühlte fünf Minuten später, als wir begriffen, welche Papiere er von uns wollte, konnten wir weiter fahren. Endlose weiten, ohne Dorf, Stadt, ohne irgendwas. Alle paar Kilometer kam uns mal ein Auto entgegen, das war’s dann aber auch. Irgendwann kam jedoch ein Auto, welches uns mehrmals Lichthupe gab und wir reduzierten die Geschwindigkeit. Tatsächlich; Polizeikontrolle! Wir taten es unserem Vorgänger gleich und gaben den entgegenkommenden ein Signal. Alle bedankten sich. Ist in Bosnien anscheinend Gang und gäbe, sehr cool! Doch wir waren hungrig. „Mega Market Geschäfte“ waren so gross, wie ein Kiosk und sahen irgendwie nicht sehr vertrauenswürdig aus. Als es dann schon späterer Nachmittag war und wir noch nicht gegessen hatte, ausser Frühstück, haben wir in einem Dorf, neben einem Art Dönerladen angehalten und gefragt, ob wir noch etwas zu Essen bekommen würden.

Englisch haben die Mitarbeiter kaum verstanden, aber mit Händen und Füssen kam man hier wohl überall hin.

Als der Herr zum abkassieren kommt und sagt, dass es 5€ kostet, wir ihm 10€ in die Hand drücken, ernteten wir kritische Blicke. Wir haben erst später begriffen, dass beide Essen zusammen 5€ gekostet haben und nicht jeweils. Wohl war das doppelte zu zahlen etwas frech, aber wir wussten es nicht besser. Kaum sind wir wieder losgefahren, wurden wir schon wieder angehalten. Genau: Polizeikontrolle. Papiere vorweisen und weiter! Tanken war angesagt. Während mein Freund getankt hat, habe ich mir von dem Herren an der Kasse die Währung erklären lassen und festgestellt, dass Bosnien echt günstige Benzinpreise hat, was mich echt überrascht hat. Am liebsten würde ich jedes Mal da hin fahren, um zu tanken. Doch der Weg ist halt das Problem… : )

Langsam ging die Sonne unter und es wurde dunkler. Wir fuhren schon Stunden durch Bosnien und sahen hunderte Häuser, welche wohl nie ganz fertig gestellt werden würden. Kurz vor der Grenze, mit dem Ziel am nächsten Tag nach Ungarn zu fahren, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Schlafplatz. In einem kleinen Dorf fuhren wir wohl jede Strasse und Gasse nach einem geeigneten Ort ab, doch wir wurden nicht fündig. Dann lag sie da, mitten auf der Strasse lag (kroch?) eine Schlage. Mein Freund hatte dabei einen solchen Adrenalinstoss bekommen, dass wir direkt das Land verliessen und er die nächsten 70km nicht ruhiger werden konnte. Ich habe derweil nur gelacht. Als der Schock endlich nachließ und wir in einer kleinen Stadt einen tollen Schlafplatz gefunden hatten, waren wir auch schnell im Land der Träume. Wohl etwas zu schnell…

Am nächsten Tag, als ich ausnahmsweise früher aufgewacht bin, habe ich mich an mein Handy gesetzt und ein Hallenbad gesucht. Ich musste unbedingt wieder einmal duschen! Gesagt (gedacht), getan. Als ich eins, ganz in der Nähe, gefunden hatte und mein Freund davon überzeugt hatte, da hin zu fahren, zog ich mein Bikini an. Wir wollten los fahren, doch das Auto wollte nicht. Letzte Nacht, als wir es so eilig hatten zu schlafen, haben wir vergessen das Licht auszuschalten und die Batterie war leer. Na toll!

Wir (also ICH) haben dann versucht das Auto anzuschieben (!), was leider auch nichts gebracht hat. Es wollte einfach nicht anspringen. Eine Dame hatte unseren Mißstand bemerkt und eilte zur Hilfe. Die erkläre meinem Freund den Weg, zu einem Automechatroniker, wohin er sich sogleich auf den Weg begab. Die Fenster waren unten und das Wetter schlug um. Super, jetzt regnet es auch noch ins Auto. Doch wir nahmen es mit Humor, denn der Herr, von dem uns die Dame erzählt hatte, hat uns wirklich geholfen und wir konnten weiter fahren! Juhu!

 

Wieso wir mehr als eine Stunde gebraucht haben, bis wir dann in dem Hallenbad waren, obwohl es ein Katzensprung vom Schlafplatz bis zum Bad ist, könnt ihr im nächsten Teil lesen!

Ein Kommentar

  • dasmarc

    14. April 2017 at 21:49

    Finde es unglaublich spannend diese Posts zu lesen. Bin ja selber auch jemand der gerne mal wohin verreisen möchte. Vor allem die unterschiedlichen Kulturen, so wie du sie beschreibst, tönen unglaublich spannend.

    Motiviert direkt selber auch mal sowas zu machen!

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