Zwei Wochen – Neun Länder – wie geht das? #3

Als das Auto endlich ansprang, schien die Freude wirklich gross, doch es hielt nicht lange an. Lange dauerte dafür die Suche, nach dem doch scheinbar in der Nähe liegenden Hallenbad. Als wir es nach langem Suchen endlich gefunden hatten, kam ein Herr auf uns zu, welcher wohl sowas wie ein Parkwächter war und wollte von uns etwas Geld, damit wir unser Auto vor dem Bad stehenlassen konnten. Da wir aber kein Bargeld dabei hatten, waren wir wohl oder über gezwungen, nochmals auf die Suche nach einem Geldautomaten zu gehen. Kurz darauf hatten wir es auch geschafft: Wir waren endlich im Bad! Es war etwas älter (übrigens sowie ein Grossteil der Besucher…), doch eigentlich ganz gemütlich. Doch irgendwie fand ich die Statuen, welche aus dem Wasser hervor standen, mehr als fragwürdig. Irgendwie erinnerten sie mich an Peni… ach, lassen wir das lieber.

Frisch geduscht fuhren wir durch den Regen und entgegen der Abendsonne, Richtung Budapest. Da angekommen, war es auch schon wieder Abend und der Magen knurrte. Ein Restaurant musste her! Bedient wurden wir am besagten Abend von vielen verschiedenen Kellnern, welche nur bedingt gut Englisch konnten. So kam es dazu, dass als ich einem Kellner für mein Getränk dankte, er mir mit einem „please“ antwortete. Was wohl vom Deutschen her Sinn gemacht hätte, im Englischen aber irgendwie seltsam ist. Im Restaurant gab es WLAN, weshalb ich mich auch gleich auf die Suche nach einem guten Hotel gemacht habe. Gesucht, gefunden! Und ihr dürft drei Mal raten, was das Hotel hatte. Genau; Ein Hallenbad. Und wo waren wir nach dem Abendessen? Genau; Im Hallenbad.

Leider mussten wir am nächsten Morgen feststellen, dass wir kein Frühstück gebucht hatten und mussten deshalb mit leerem Magen auf Nahrungssuche. Gut, dass unsere Adleraugen das grosse Shoppingcenter, gegenüber des Hotels, schon gestern Abend wahrgenommen hatten. Gestärkt gingen wir zum Aussichtspunkt von Budapest (Foto vom letzten Beitrag), wo wir zuerst dachten, dass wir wohl alleine sind. Doch als wir dann die letzten Schritte bis zum Ziel gemacht hatten, erkannten wir, dass mehrere hundert Menschen wohl das selbe dachten. Nach dem wir ungewollt Teil von etlichen Ferien Selfies geworden sind, verabschiedeten wir uns auch von Budapest und fuhren Richtung Slowakei.

Kurz nach der Grenze erspähten unsere Augen wieder etwas tolles; Günstige Benzinpreise! Vollgetankt und gut gelaunt, fuhren wir bei wundervollem Wetter weiter Richtung Bratislava. Plötzlich sahen wir Geschäfte, welche uns sehr bekannt vorkamen: Lidl, Aldi… Da mussten wir hin! So entstand auch an diesem Abend unser köstliches Mahl, welches man sonst Abendessen nennen würde. Irgendwo, in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf, gleich neben dem „coolen kids“, haben wir dann auf einer Parkbank gegessen, während die Sonne schon fast nicht mehr zu sehen war. Ich muss wohl zugeben, dass unser zuerst ausgewählter Schlafplatz an dem Abend wohl nicht so überlegt war, denn es passierte folgendes: Wir waren auf dem Hinterhof eines Geschäftes, welcher jedoch auch gleich die Quartierstrasse von einigen Häusern waren. Als wir schon fast alles zusammengepackt hatten und die Zähne putzen wollten, fuhr die Familie mit ihrem Auto vor. Sie stiegen hektisch aus, gingen schnell ins Haus und sprachen zusammen, bis jemand den Gartenzaun öffnete und herausspähte. Wir, mit einem unguten Gefühl im Magen, machten uns sogleich auf die Suche nach einem neuen Schlafplatz, doch auch am neuen Ort, blieben wir nicht lange alleine…

Als ich am Zähne putzen war (dieses Mal richtig), strich mir plötzlich ein kleines Fellkneul am Bein entlang, welches kläglich miaute. Eine kleine Babykatze! Ich, völlig hysterisch, freute mich so sehr über dieses kleine Geschöpf, dass ich das zweite Kätzchen beinahe übersehen hätte. Mein Freund, weniger begeistert von dem Mäuse-Fresser, meinte nur, dass ihm diese Katze nicht ins Auto kommt. Leider waren die beiden am nächsten Tag nicht mehr aufzufinden…

In Bratislava angekommen, wollten wir uns früh Morgens in einem Einkaufszentrum, erstmal stärken. Doch irgendwie hatten noch alle Geschäfte geschlossen, bis auf: McDonalds. Das erste Mal in meinem Leben ass ich einem „Frühstücksburger mit Ei“ was aber wirklich lecker war (Ja, hätte ich auch nicht gedacht). Leider hatten wir absolut keine Ahnung, was man sich in Bratislava ansehen müsste und deshalb beschlossen wir, dass wir den Zoo besuchten. Da hatte ich für mich, ein wirklich cooles Erlebnis. Und zwar musste ich am Tiger Gehege vorbei rennen, weil ich auf die Toilette musste und der Tiger rannte parallel mit mir mit, was ich wirklich mehr cool fand. Am selben Tag fuhren wir noch über die Slovakische-Österreichische Grenze und wie konnte es anderes sein: Wir hielten Ausschau nach einem Hallenbad!

Doch auch dieses zu finden, stellte sich als schwieriger heraus, als Anfangs gedacht. Wie schon so oft, waren mein Freund und ich mit Abstand die Jüngsten im Thermal- und Rehabad, doch das störte uns sichtlich wenig. Wir genossen die Zeit im Wasser und bereiteten uns mental auf eine weitere Nacht im Auto vor. Der Lidl Parkplatz war diese Nacht unser Schlafziel. Es war ruhig und dunkel, alles was man eben zum schlafen braucht! Am nächsten Tag, als wir zwischen geparkten Autos, aus welchen seltsam guckende Personen ausstiegen, aufgewacht sind, entschlossen wir, noch am selben Tag in die Hauptstadt Österreichs zu fahren und die Stadt zu erkunden.

Wie ihr ja schon vom ersten Teil dieser dreiteiligen Geschichte wisst, sind wir sehr schlau und fahren in grossen Städten immer gleich ins erst beste Parkhaus, so auch in Wien. Als wir dann mit unserem Opel doch schon sehr neben dem BMW, dem Audi und dem Tesla hervorgestochen sind, kam auch eine kleine Angstwelle über uns und wir hofften inständig, dass dieses Parkhaus nicht so teuer ist, wie es aussieht. Als wir dann, nach einigen Minuten des umherirrten einen Stadtplan gezückt hatten und feststellen mussten, dass wir eigentlich am dümmsten Ort sind, wo wir nur sein konnte, überkam uns die Hochmut und wir beschlossen, die paar Kilometer bis zum Riesenrad zu gehen (Ja, ich wollte unbedingt auf dieses Riesenrad!). Zwischenzeitlich war wirklich zu merken, dass ich zu den unsportlichen 50% unserer „Feriengruppe“ gehörte und ich mich einfach nur noch hinsetzen wollte. Schlimm war auch, dass ich in einem Imbiss viel zu viel für viel zu wenig Chicken Nuggets gezahlt hatte und mich dementsprechend sehr betrogen fühlte. Doch der Ausblick, am Ende der langen Reise, vom Riesenrad hat alles wieder gut gemacht. Es war einfach wunderbar!

Auf dem Weg zur Grenze, fing an, die Schulter meines Freundes sehr zu schmerzen. Wahrscheinlich hatte sich seine Schulter entzündet, weil wir ständig mit heruntergelassenen Scheiben gefahren sind, obwohl der Wind kalt war. Deshalb haben wir uns in der Apotheke beraten lassen und eine Creme bekommen, welche es in sich hatte. Doch dazu später mehr…

Als wir spät Abend aber auch schon wieder Österreich verliessen, fiel uns eines nach der Grenze auf: Die Tschechen haben sich hier ein wahres Paradies der Freude errichtet, welches wohl auch sehr viele Österreicher nutzen, wenn ihr versteht, was ich meine… Spät Abends, als wir schon fast vor Hunger gestorben sind, sahen wir von weitem ein grosses Einkaufszentrum. Die Hoffnung, dass es noch geöffnet hat, wurde erhört und wir konnten genüsslich bei KFC (entschuldigt, schon wieder Fast-Food) essen. Dieses Mal gestaltete sich allerdings die Suche nach einem Schlafplatz deutlich schwieriger: Wir waren in einem Dorf/einer kleinen Stadt, wo irgendwie niemals alle schlafen. Wir fühlten uns unglaublich beobachtet und wollten trotzdem nicht aus der Stadt herausfahren, weil das dann doch irgendwie zu unheimlich war. Also haben wir uns wohl oder übel dazu entschlossen, in einem grösseren Quartier zu schlafen. Die Fenster mussten wir auch herunterlassen, weil es sonst einfach zu warm im Auto war, doch das war mir ganz und gar nicht wohl so. Ständig fuhren Autos an uns vorbei und einige male gingen sogar Menschen relativ nahe an uns vorbei… Doch auch diese Nacht verging irgendwie.

Wir sind früh aufgestanden und haben uns ebenso früh auch auf den Weg Richtung Prag gemacht. Dabei ist, wie kann es anders sein, uns ein Hallenbad aufgefallen, welches wir unbedingt besuchen wollten. Im Bad angekommen, sahen wir Rutschbahnen und leider auch eine Schulklasse. Doch wir haben uns den Spass nicht nehmen lassen und sind etliche male (selbst wie kleine Kinder) die Rutschen hoch und runter gedüst. Es hat unglaublichen Spass gemacht, doch der Badespass blieb nicht ohne Folgen. Es war ja klar, dass ich mir beim abduschen schneiden musste und der ganze Umkleideraum am Ende voller Blut war. Es sah natürlich wegen dem Wasser auf dem Boden wesentlich schlimmer aus, als es eigentlich war, aber lustig war es auch nicht. Zum Glück war ich vorbereitet und konnte meine mitgebrachten Pflaster gut platzieren! Irgendwann, als mein Freund dann auch endlich fertig war und wir draussen vor dem Auto standen, fing er an zu stöhnen. Anscheinend brannte sein Arm, wegen der Salbe die er in der Apotheke gekauft hat. Konnte keine Sekunde still sitzen und ich auch nicht, denn ich fand den Anblick wirklich zum Tod lachen (Sorry, an dieser Stelle!) als er sich, nach etwa 20 Minuten voller Qualen beruhigen konnte, sah man wirklich, dass die Haut extrem gerötet war. Seltsam…

Da ich schon einmal in Prag war, wusste ich, wo es gute Rippli und „Röllelibrot“ (so nenne ich das, ja) gibt. Es hat richtig Spass gemacht, meinem Freund alles zu zeigen. Wo ich das letzte Mal geschlafen habe, wo wir gegessen haben, wo ich meine Bänder gerissen hab… ah nein, das hat mir eigentlich keinen Spass gemacht. Nur er fand es sehr amüsant, dass ich mir bei einem Sprung aus etwa 12 cm Höhe, so eine schlimme Verletzung zufügen kann. Gegessen haben wir, wie ich das letzte Mal schon, mega feine Rippli im genau gleichen Restaurant. Beim zurückgehen zu Auto, gerieten wir fast in eine Fernsehproduktion. Wir konnten etwas bei der Vorbereitung für die Dreharbeiten zusehen und haben zugehört, was die Schauspieler mit dem Produzenten besprochen haben. Leider haben wir nicht herausgefunden, für welchen Sender dieser Film gedreht wurde…

Im Auto wollten wir auf dem schnellsten Weg zur Grenze nach Deutschland. Das Navi führt und durch dunkle Wälder, über kleine Hügel, bis… „Stop die Fahrbahn endet hier“ auf einer Tafel vor uns steht und uns nichts anderes übrig bleibt, als zu wenden und den gesamten Weg zurück zufahren. Da wir mehr oder weniger im Nichts waren, trauten wir uns auch nicht, irgendwo an Strassenrand zu schlafen. Wir entschieden uns, lieber noch einige Kilometer zu fahren und dann an einer Tankstelle, zwischen LKWs und der Zapfsäule zu schlafen. Irgendwie ein lustiges Gefühl. An einer Tankstelle zu schlafen. Es war eine der wenigen Nächte, in denen es geregnet hat, doch es war wunderbar angenehm, den Tropfen zuzuhören, wie sie auf dem Autodach aufprallten und dabei einzuschlafen.

Am folgenden Tag fuhren wir mit 120km/h durch ein kleines Waldstück. Dabei viel mein Herz fast in die Hose, doch mein Freund schien die Rennstrecke zu geniessen. Über der Grenze waren wir schnell, doch was wollten wir nun noch tun? Wir hatten noch etwas Zeit und eigentlich nicht so grosse Lust München zu erkunden. Also haben wir das getan, was wir immer tun: Ins Hallenbad gehen! Wir haben ein richtig tolles erwischt. Viele verschiedene Rutschbahnen, ein Wellenbad, 3 Whirlpools, 1 grosser Thermalbad Bereich… Einfach wirklich toll! Sogar einen kleinen Sprungturm hatte es, damit mein Freund allen zeigen konnte, was er so kann. Sogar die Bademeisterin schien beeindruckt. Nach dem wir den halben Tag im Wasser verbracht haben, haben wir es knapp noch bis zum Auto auf dem Parkplatz geschafft und haben auch dann da geschlafen…

Mehr oder weniger gut erholt, sind wir noch am selben Nachmittag zurück in die Schweiz gefahren.

Ende gut, alles gut, nicht wahr?

 

2 Kommentare

  • dasmarc

    17. April 2017 at 12:53

    Einmal mehr wieder ein Ansporn, selbst mal sowas zu machen! Vor allem möchte ich aber gern mal wieder nach Prag.

    Das einzig verwirrende find ich deine Liebe zu Hallenbädern, wo du doch eigentlich gar nicht so gerne baden gehst (meinte ich) 😀

    Hätte gerne noch nen Teil 4 geben können. Finde deine Reiseberichte toll zu lesen.

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